Spey Fumare Cask Strength, Batch #4

(Region: Speyside / OA / 58 Vol/%)

Helle Weißweinfarbe, im Geruch duftendes Gras/Heu gepaart mit dezentem Rauchgeruch eines Lagerfeuers. Später kommen noch Holznoten hinzu. (83)
Der Whisky schmeckt nach süßem Fruchtkompott (Birne) und frischen Holz (84)
Der Abgang istmittellang bis lang und sehr trocken mit süßen Holznoten und schön eingebundenem Rauch. (83)
Gesamtbewertung: 83 Punkte
Fazit: Ein schöner Dram für alle Gelegenheiten, macht Lust auf mehr...
(Paul, 2024)


 

Springbank 10 years

(Region: Campbeltown / OA / 46 Vol/%)
Der strohgelbe Whisky in der schön gestalteten Flasche riecht malzig-süß mit Tönen von Eichenholz und Hefe. Nach mehrmaligem Riechen tritt die Eiche in den Vordergrund, dann kommt wieder alkoholisch-hefige Süße hinzu. (82)
Der Springer schmeckt für 10 Jahre schon sehr komplex. Es dominiert anfangs Eichenholz und bizzelnde Schärfe auf der Zunge mit deutlichen Malzaromen. Die Schärfe läßt relativ schnell nach und es entsteht eine malzig-holzige Trockenheit im Mund. (83)
Sein Abgang ist mittellang und angenehm wärmend. Auch hier sind die Fassaromen deutlich. (82)
Gesamtbewertung: 82 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 75% gelungener Einsteigerwhisky von Springbank
(Svenson, Paul, 2015)
 

 

Springbank 15 years

(Region: Campbeltown / OA / 46 Vol/%)
Farbe: heller Bernstein. In die Nase dominiert vanillige Süße mit frischen reifen Früchten. Alkoholisch-klar. Blitzartig kommen Aromen von Pflaume und Melone hinzu. (86)
Im Mund bizzelnde Schärfe mit süßer Vanille. Dann wandelt sich dies in süß-trockene Eiche. Ein vollmundiger, mächtiger Geschmack. Kein filigraner Whisky, sondern ein Macho! (88)
Der mittellang bis lange Abgang ist weniger spektakulär, weiß aber trotzdem vor allem mit süßer Eiche zu gefallen. (87)
Gesamtbewertung: 87 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 85%
(Paul, Svenson, 2015)

 

 

Springbank Single Cask 15 years (Fresh Rum Cask) 2000-2015

(Region: Campbeltown / OA / 46,5 Vol/%)

Der Springer reifte 15 Jahre in einem erstbefüllten Ex-Rumfass und wurde 2015 in 198 Flaschen für The Nectar Belgien abgefüllt. Farblich sehr hell (junger Weißwein), verheimlicht er schon beim ersten Riechen seine Rumfassreifung in keinster Weise. In die Nase strömt kein schwerer, dunkler Rum, sondern eher heller, feiner und etwas leichterer Rum. Dennoch hinterlegt von einer dumpfen, erdigen Süße. Aromen wie Backpulver und Maische bis hin zu gekochten Zuckerrüben und Kakaopulver sind präsent. Nach einigen Minuten zeigen sich Zitrusnoten, besonders Grapefrucht. (84)
Geschmacklich startet der Springbank kurz fruchtig (fast in Richtung Gummibärchen), dann blitzt Pfeffer und Lakritze auf, bevor er salzig wird. Letzteres steigert sich bis hin zu dem Gefühl, Salzwasser im Mund zu haben. Durch diese Salzigkeit blitzen wiederum Früchte, Pfeffer und Leder auf. (84)
Das Finish ist mittelstark, lang und geprägt von Salzigkeit, die den ganzen Mund ausfüllt. (86)
Gesamtbewertung: 85 Punkte
Fazit: Kein alltäglicher Whisky, für Springbank untypisch. Er haut uns nicht um, aber es war schön, ihn probiert zu haben.
(Paul, Svenson, 2019)

 

 

Springbank Single Cask 16 years 1997-2013 Cask 07/178-3

(Region: Campbeltown / OA / 56 Vol/%)

Dieser Springbank wurde für den UK-Markt in Fassstärke im Jahre 2013 herausgebracht. Wir hatten die Gelegenheit, den 10 Jahre im Refill Bourbonfass und anschließend 6 Jahre im Fresh Madeira Cask gereiften Whisky kürzlich zu probieren und möchten Euch das Ergebnis natürlich nicht vorenthalten. Der vollgoldene Tropfen haut uns direkt eine mächtige Portion Maischegeruch in die Nase. Beim dritten "Nasenzug" kommt eine (nicht zu starke) alkoholische Note hinzu. Der Geruch nach Maische vermischt sich mit vanilliger Süße, eine cremige Note entwickelt sich. Dahinter wird das Madeirafass mit typischen Aromen wahrnehmbar. Geruch von Leder ist ebenfalls präsent und verbindet sich mit der süßen Vanillenote. Zusammenfassend ein dichter und konzentrierter Geruch. Mit drei Tropfen Wasser werden die Weinaromen des Madeirafasses verstärkt. (87,5)
Dann probieren wir mal... Ohne Wasserzugabe brennt der Springer auf der Zunge und zeigt seine Fassstärke. Aromen von tropischen Früchten, Pfeffer, Vanille und etwas Salz ergeben ein cremiges Cocktail. Mit drei Tropfen Wasser gesellen sich die in der Nase schon deutlichen Weinaromen zum tropischen Cocktail hinzu. Es ist ein typischer Springbank. Nach ein paar kleinen Schlücken sind Gewürze und Mentholgeschmack am Gaumen spürbar. Dies wandelt sich in cremige Kakaomasse, am Besten beschreibbar mit Shortbread-Keksen, die mit Kakaomasse bestrichen wurden und dazu wird ein Mokka gereicht. Ein wirklich leckerer Whisky! (91)
Im Abgang ist der Springer trocken, mentholig, cremig und intensiv. Mittellanges bis langes Finish. (89)
Gesamtbewertung: 89 Punkte
Fazit: Das ist einer der Whiskys, nach denen man sucht. Und dann enttäuscht ist, dass man ihn nicht entdeckt hat, als er noch auf dem Markt war.
(Svenson, Paul, 2019)

 

 

Springbank 1992-2017 Cask 17028 (MOS)

(Region: Campbeltown  / Malts of Scotland / 47,1 Vol/%)

Wie üblich bei MOS ist auch diese Abfüllung streng limitiert (144 Flaschen) , nicht kühlgefiltert und ohne Farbstoffe abgefüllt. Der Springer durfte 24 Jahre in einem Bourbon Hogshead reifen. Trotz der langen Lagerzeit riecht er relativ jung, fast etwas unreif. Neben Aromen von Getreide, Maische und Rauch sind Süße vom Bourbonfass sowie Kekse, aber auch etwas Lösungsmittel wahrnehmbar. Zwischendrin ganz kurz etwas Aprikose. Ein scharfer Geruch überlagert die beschriebenen Aromen.(83)                    
Geschmacklich gefällt er wesentlich besser. Rauchige Gerste in Verbindung mit einer fast sherryartigen Süße machen den Whisky rund, weich und vollmundig. Hinzu kommt eine schöne Fruchtigkeit, etwas Gummibärchen. (87)
Der im wahrsten Sinne des Wortes "fließende" Abgang ist ist würzig (getreidig), trocken, (sherry-) süß und mittellang. (87)
Gesamtbewertung: 86 Punkte
Fazit: Nach verhältnismäßig schwachem (nicht ganz stimmigem) Geruch doch noch ein überdurchschnittlicher Single Malt.
(Svenson, 2018)

 

 

St. Kilian Distillers - Das große Tasting

(Region: Deutschland / OA)

Paul und Svenson haben mehrere Whiskys der aufstrebenden deutschen Whiskydestillerie "St. Kilian Distillers" aus Rüdenau in Franken probiert und verglichen. Wir starten mit der Terence Hill / Bud Spencer - Kollektion, den Einstiegswhiskys von St. Kilian. Über weitere Standardwhiskys geht es zu verschiedenen Signature - Abfüllungen und Whiskys aus der Heavy Metal Reihe zum Jubiläumswhisky (10 Jahre St. Kilian Distillers). Hier die Ergebnisse in Kurzform...

Terence Hill The Hero mild, 46% vol.

Hier wurde St. Kilian Whisky (Ex Rum Fässer) mit dreifach destilliertem Whiskey der Great Northern Distillery aus dem irischen Dundalk (Ex Bourbon Fässer) vermählt.

Nase: blumig-fruchtig, Getreidenoten, feine Aromen von Kräutern, leicht Honig
Geschmack: insgesamt sehr irisch-mild, Fruchtbonbons (Waldhimbeere), leichte Süße, dezente Rumfassnoten, etwas Tabak & Eiche
Abgang: Kakao-/Tabaknoten, recht kurz
Gesamtbewertung: 80 Punkte (guter Einstieg, schöner Whisky für zwischendurch)

 

Bud Spencer The Legend mild, 46% vol.

Blended Whisky aus St. Kilian Whisky (Ex Amarone Fässer) und dreifach gebranntem Irish Whiskey gereift in Ex American Bourbon Fässern aus den Beständen der Great Northern Distillery in Dundalk.

Nase: leicht intensiver als Terence Hill The Hero mild, Vanillenote, wird mit der Zeit fruchtiger und tiefer, Getreide
Geschmack: hat etwas mehr Power als TH mild, dunklere Noten, trockenes Getreide (Roggen), Amarone-Noten sind wahrnehmbar
Abgang: trocken, Eichenholz und wieder Getreide
Gesamtbewertung: 81 Punkte

 

Terence Hill The Hero rauchig, 49% vol.

Blend wie beim TH mild aus St. Kilian Whisky (Ex Rum Fässer) und dreifach destilliertem Whiskey der Great Northern Distillery aus dem irischen Dundalk (Ex Bourbon Fässer). Diesmal als rauchige Version.

Nase: leichter, angenehmer Zigarrenrauch, etwas geräucherte Schinkenschwarte mit Almkräutern
Geschmack: Rumfassaromen mit Zigarrenrauch, Asche, Süße, Ananas
Abgang: mittellang anhaltende leicht würzige Eiche
Gesamtbewertung: 83 Punkte (leicht, süß, Rauch - nicht schlecht!)

 

Bud Spencer The Legend rauchig, 49% vol.

Nase: nicht zu starker Rauch, Eukalyptus
Geschmack: rauchig - süß (Karamell)
Abgang: mittellang, angenehm rauchig, Holz
Gesamtbewertung: 82 Punkte

 

St Kilian Classic (Mild & Fruity), 46% vol.

Nase: weich, fruchtig, Kompott, Maische, angenehme Nase
Geschmack: Fruchtkompott aus gelben Früchten (Mirabelle!, Aprikose)
Abgang: leider etwas zu kurz
Gesamtbewertung: 81 Punkte (könnte etwas mehr Alkohol vertragen, aber sehr fruchtiger Whisky)

 

St Kilian Peated (Rich & Smoky), 46% vol.

Nase: dezent rauchig, Porridge
Geschmack: phenolisch-rauchig, eher Richtung Zigarrenrauch (kein Lagerfeuer), cremig, wird von Schluck zu Schluck intensiver.
Abgang: wärmend, rauchig, Eiche
Gesamtbewertung: 79 Punkte

 

St. Kilian Signature Eight, 53,8% vol.

Nase: Rauch, Vanille, fleischig, phenolisch (riecht nach Islay)
Geschmack: süßer Rauch, Lagerfeuer, etwas geräucherter Schinkenspeck
Abgang: Eichenholz, Rauch, lang anhaltend, wärmend
Gesamtbewertung: 84 Punkte (der schmeckt uns! Könnte ein Islay-Whisky sein.)
 
 

St Kilian Signature Nine, 55,3% vol.

Nase: sehr fruchtig!, Weißwein (Sauternes Fässer!),sehr süß, Vanille
Geschmack: alkoholisch, jung, mit etwas Wasser: Gewürze, cremiger
Abgang: mittellanger, schöner, trocken-voller Abgang, leicht pfeffrig
Gesamtbewertung: 84 Punkte (guter Whisky mit Sauternes-Einfluss, noch sehr jung, den möchten wir mal als 10-jährigen genießen...)

 

St. Kilian Signature Ten , 49,5% vol.

Nase: gekochtes Getreide
Geschmack: Kochbanane, Süße, Holznoten
Abgang: älteres Holz mit etwas Eukalyptus
Gesamtbewertung: 78 Punkte

 
 

St Kilian Signature Eleven, 46,2% vol.

Nase: leichte Vanillesüße, sehr leichter Rauch, schwelendes Eichenholz, etwas Gummi
Geschmack: leicht bissiger Rauch (brennendes frisches Holz), leichtes Bizzeln auf der Zunge, Williams-Birnen-Kompott
Abgang: recht kurz, leicht beißend, verbranntes Plastik, nicht angenehm
Gesamtbewertung: 69 Punkte (für uns klares Schlusslicht des Tastings)

 

St. Kilian Signature Thirteen , 53,9% vol.

Nase: fett, vollmundig, rauchig, Fruchtkompott
Geschmack: Torfrauch, Beeren, Holznoten, recht komplex
Abgang: mittellang, wärmend, Brausebizzeln, holzig
Gesamtbewertung: 85 Punkte (Klasse! Freunde rauchiger Scotch werden ihn mögen!)

 

 

Judas Priest - 50 Heavy Metal Years, 47% vol.

Nase: frisch, klar, sehr dezenter leichter Rauch, sehr zurückhaltend fruchtig
Geschmack: sehr sanfter Buchenholzrauch, leicht geräucherte Aprikode
Abgang: maximal mittellang, wärmend-rauchig
Gesamtbewertung: 77 Punkte (keine unangenehmen Noten, aber auch nichts Besonderes)

 

Grave Digger - Fields of Blood, 47% vol.

Nase: Frucht-Rauch-Süße, alles schön harmonisch eingebunden, nichts im Vordergrund, geräucherte rote Grütze
Geschmack: erst fruchtig (Fruchtbonbons: süße Waldbeeren), dann Rauch (nicht zu stark), auch im Geschmack harmonisch
Abgang: mittellang, rauchig, holzige Bitterkeit
Gesamtbewertung: 80 Punkte

 

Grave Digger - Tunes of War, 47% vol.

Nase: torfig-rauchig mit leichten auf Torf gewachsenen Kräutern und Gräsern, leichte Rotweinnote
Geschmack: würzig, süß, rauchig, Weinaromen
Abgang: trockene Eiche mit den Aromen , die auch in der Nase und beim Geschmack erkennbar sind
Gesamtbewertung: ohne Punktwertung -> ein sehr gut gelungener Whisky, leider 5 Jahre zu jung!

 

Grave Digger Special - Turf Metal Beast, 49% vol.

91ppm. in Port und Oloroso-Fässern 3,5 Jahre gereift

Nase: rund, rauchig, ölig, süßlich
Geschmack: trockener Sherry mit viel Rauch, erloschene kalte Holzkohle
Abgang: wieder trockener Sherry mit viel Rauch, mentholische Schärfe
Gesamtbewertung: ohne Punktwertung -> für 3,5 Jahre ist das ein HAMMER!! Bisher der beste St. Kilian, den wir getrunken haben.

 

"10 Years St. Kilian" Anniversary Edition, 57,7% vol.

91ppm. in ex Rye Whiskey Fässern ca. 4,5 Jahre gereift.

Nase: Rauchig!, Menthol
Geschmack: Phenol, Menthol, krass und ungewöhnlich! Deutscher Octomore...
Abgang: langer Abgang
Gesamtbewertung: ohne Punktwertung -> Volle Rauchbombe! Nicht komplex, aber das war wohl auch nicht das Ziel der Macher. Die deutsche Antwort auf Octomore.

 

Fazit: St. Kilians hat es geschafft mit kreativen Mitteln (außergewöhnliche Fassarten, kleine Fässer, Lagerung im Bunker usw) und in Schottland bewährter Technik (Brennprozess identisch schottischer Brennereien, was in Deutschland unseres Wissens nach einzigartig ist) in wenigen Jahren Whiskys herzustellen, die schottischen Whiskys das Wasser reichen können. Das war sicherlich so geplant, aber die Ergebnisse sind schon wirklich außergewöhnlich. Natürlich schmecken uns nicht alle Whiskys von St. Kilian und auf manche werden wir verzichten, aber es sind jetzt schon einige wirklich gute Whiskys und vereinzelt auch im internationalen Vergleich Spitzenwhiskys geschaffen worden (wir denken vor allem an den Grave Digger - Turf Metal Beast und den "Deutschen Octomore"). Es wird in den nächsten Jahren sehr interessant zu beobachten sein, wie es St. Kilian Distillers gelingen wird, gereiftere und komplexere Whiskys zu erstellen, ohne dass diese von den Holzaromen der kleineren Fässer dominiert werden. Wir sind auf jeden Fall gespannt und werden die weitere Entwicklung von St. Kilians verfolgen.

(Svenson & Paul 2023)