Lagavulin 16 years

(Region: Islay / OA / 43 Vol/%)
Im Glas leuchtet der Laga16 bernsteinfarben.
In der Nase entfalten sich deutliche Noten von Rauch und Seetang sowie getoastete Eiche. Dies alles recht süßlich (viel Sherry, wenig Vanille). Mit der Zeit sind getrocknete Früchte spürbar. Insgesamt sehr angenehm, klar wie Gebirgswasser mit einer sehr dezenten Schärfe. (88)
Geschmack: Salziger Rauch (wieder Seetang) und Pfeffer auf der Zunge, gefolgt von Eiche, leichter Vanille und spürbarer Sherrysüße. Im Hintergrund entsteht eine leichte Bitterkeit. Trockenfrüchte (Datteln) und ein wenig Zitrusfrüchte machen das Aroma noch komplexer. Insgesamt sehr komplex, ohne zu erdrücken. Eher verspielt, mittelschwer und mittelscharf. (89)
Im Abgang kommt nun etwas Leder hinzu. Recht lange bleiben Eiche und Sherrysüße. Es bleibt ein angenehmes, wärmendes, wohliges Gefühl. (91)
Gesamtbewertung: 89 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 100%, klasse Whisky mit top P/L-Verhältnis
(Paul, Svenson, 2014)

 

 

Langatun Old Bear 2009-2015

(Region: Schweiz / OA / 58,5 Vol/%)
Ein Schweizer Whisky. Eher skeptisch probierten wir den fassstarken Old Bear...
Der bernsteinfarbene Schweizer aus Chateauneuf-du-Pape-Fässern riecht ein wenig rauchig, überlagert von Süße (Vanille, Toffee, Honig) und Schokolade. Die Vanillearomen lassen nach, dafür treten das Rotweinfass und Kakaonoten in den Vordergrund. Zwischendurch blitzen florale (kräuterige) Aromen auf. Nach ca. 5min leichter Geruch nach Maische. Insgesamt sehr komplex, die ganze Zeit Honiggeruch, während die anderen Aromen wechseln. Die alkoholische Schärfe ist für einen Fassstarken eher verhalten. Wir sind positiv überrascht. (89)
Geschmacklich ohne Wasserzugabe alkoholisch, aber auch schokoladig-cremig und Kakao! Im Hintergrund sind Kräuter wahrnehmbar. Wir geben 5 Tropfen Wasser hinzu. Nach einer kurz anhaltenden spritzigen Süße schmeckt der vollmundige Old Bear dunkel-weinig, dann lang anhaltend nach Schokocreme und Toffee. Wir sind begeistert. (92)
Der lange Abgang geht bis zum Magen und ist so intensiv von Chilischokolade geprägt, dass wir glauben, welche gegessen zu haben. (91)
Gesamtbewertung: 91 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 100%, ein Knaller, der wird garantiert nachbestellt!
(Svenson, Sören, Lui, 2016)
 

 

Laphroaig 18 years

(Region: Insel Islay / OA / 48 Vol/%)
Farbe: volles Gold. Erst riecht man deutlichen Lagerfeuerrauch, dann hinzukommend getrocknete Früchte. Bei mehrmaligem Riechen verschwinden die Trockenfrüchte wieder. Statt dessen sind immer wieder kurz Zitrusfrüchte wahrnehmbar, die schlagartig in phenolischen Rauch übergehen. Er riecht insgesamt sehr klar. Holztöne sind eher leicht und im Hintergrund vorhanden. (86)
Im Mund gleichzeitig deutlicher Rauch mit ordentlicher Schärfe und Zitrusaromen. Beim Abklingen der Aromen entsteht eine leichte bis mittlere Trockenheit im Mund. Durch sein Alter ist er rund und vollmundig. (87)
Der Abgang ist extrem lang. Ölig langsam fließt der Whisky rauchig und wärmend bis in den Magen hinunter. Wer im Winter am Nordseestrand steht und ihn dabei hat, wird es nicht bereuen. (90)
Gesamtbewertung: 87 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 80%, ein sehr guter Whisky, allerdings hat er auch seinen Preis.
(Paul, Svenson, 2015)

 

 

Laphroaig 18 years (Whiskytales)

(Region: Islay / Whiskytales/ 52,9 Vol/%)
Farbe: strohgold
Geruch: erst ein Schwall starker, salziger Rauch, der schnell zurück tritt und Platz für süße Früchte macht (Banane!, Mirabelle, Aprikose), dann Leder, leichte Toffeearomen und Zitrusfrüchte ( vor allem Zitrone). Insgesamt ein toller Antritt mit gut eingebundenem Rauch. Die Fassstärke (52,9%) ist nicht unangenehm bemerkbar. (91)
Geschmack: sofort kräftige Chilischärfe auf der Zunge, dann ein Schwall Rauch. Es folgen Gewürze, besonders Zimt, Lebkuchengewürz mit Chili und Curry. Dazwischen blitzen Aromen von süßen Früchten sowie Bittermandeln auf. Beim zweiten Schluck Pfeffer, Pfeffer, Pfeffer!
Wenn die Schärfe nachlässt, kommt wieder der Rauch zum Vorschein. Schließlich noch leichter Heugeschmack. Ein abwechslungsreicher Whisky, der uns begeistert hat und durchaus anders als die Laphroaig-OA ist. (94)
Abgang: leichte Schärfe, angenehm wärmend. (87)
Gesamtbewertung: 91 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 50%, nur aufgrund des hohen Preises. Aber absolut ein Geschmackserlebnis!
(Paul, Svenson, 2015)
 

 

Laphroaig Quarter Cask

(Region: Islay / OA / 48 Vol/%)
Im Glas leuchtet der nicht kühlgefilterte Whisky in vollem Gold.
Die Nase ist noch nicht mal in der Nähe des Glases angekommen, da verlangsamt das Hirn schon die Geschwindigkeit der Zusammenführung. Kommt die Nase näher ans Glas, fühlt man sich inmitten eines Lagerfeuers welches von Meerwasser umgeben ist. Der Quarter Cask schmeichelt nicht, sondern bricht über einen hinweg. Man hat nur zwei Möglichkeiten: entweder schockiert das Glas möglichst weit weg stellen oder sich der Kraft des Schotten ergeben. Entscheidet man sich für letzteres, dann lässt die Welle von medizinischem Rauch, Seetang, Teer, Lagerfeuer und Eiche nur langsam nach. Dann aber offenbaren sich Aromen von Lakritze, Vanille, über Holzkohle getrocknete Früchte (Aprikose, Feige, Zitrusfrüchte) und reife Banane. Tabak, Leder, Gummi, Schwefel sind ebenfalls in der Nase spürbar. Für einen so rauchigen Whisky eine extreme Vielfältigkeit bei mittlerer Schärfe! (93)
Im Mund sind die medizinischen Noten weniger spürbar, weiterhin explodieren Rauch, Holzkohle, getoastete Eiche, Seetang nun ergänzt durch Pfeffer. Die recht deutliche Schärfe (ohne Wasserzugabe) ist nicht störend, sondern gut eingebunden. (Süßliche) Aromen von Feige, Trockenfrüchten und Leder kommen durch den Rauch zum Vorschein, während der Schwefel nun nicht mehr spürbar ist. Insgesamt sehr vollmundig! (95)
Im Abgang ausfüllend, voll, lang anhaltend, angenehm, rauchig-würzig mit Tabakaromen. (93)
Gesamtbewertung: 94 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 100%, der darf einfach nie ausgehen!!
(Paul, Svenson, 2014)

 

 

Laphroaig Select

(Region: Insel Islay / OA / 40 Vol/%)
Farbe: helles Gold.
Der Laphroaig riecht erwartungsgemäß rauchig, wenn auch weniger als die meisten anderen Laphis. Neben diesem medizinischen Rauch sind grüne Äpfel, Birnen, Bananen auszumachen. (78)
Geschmacklich dominiert anfangs pfeffrig-scharfer Rauch. Der Rauch verfliegt (besonders für einen Laphroaig) relativ schnell, die Schärfe bleibt länger. Es kommen kurz dezente Aromen von Apfel und Birne hinzu. Insgesamt ist er leider zu schnell wieder weg... (77)
Der Abgang ist mittellang bis lang. Geprägt von Rauch und leicht wärmend. Viel zahmer als andere Laphroaig, fast langweilig. (76)
Gesamtbewertung: 77 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 5%, Laphroaig light, mehr nicht...
(Paul, Svenson, 2015)

 

 

Laphroaig Triple Wood

(Region: Insel Islay / OA / 48 Vol/%)
Der vollgoldene Whisky kommt mit einem Schwall von süßem Obst (vor allem reife Birnen) in der Nase an. Dann gut eingebunden phenolischer Rauch, frische Eiche und immer wieder reife Birnen, diesmal mit Melonen. Je länger man riecht, desto rauchiger wird er, ohne jemals so extrem lagerfeuermäßig wie der Quarter Cask zu werden. Eher Rauchschwaden eines ausgehenden Feuers. Später kommen leichter Geruch nach Orangenschalen hinzu. Der Whisky bleibt immer rauchig-süß. Sehr abwechslungsreich. (87)
Geschmacklich unerwartet stark und lang anhaltend brennendes Lagerfeuer auf der Zunge. Hinzu kommen Orangenaroma, dann Trockenheit. Über allem liegt Rauch. Ansätze von Zitrusfrüchten werden von Rauchattacken sofort erstickt. (89)
Sein langer tief gehender Abgang ist rauchig-heiß, fast beißend. (88)
Gesamtbewertung: 88 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 98%, ein abwechslungsreicher süßer rauchiger Whisky mit gutem P/L-Verhältnis
(Svenson, Paul, 2015)

 

 

Ledaig (2005-2017) Hermitage Wood Finish

(Region: Isle of Mull / Gordon & MacPhail / 45,0 Vol/%)

Der in der Private Collection von Gordon & MacPhail erschienene Whisky ist auf 4100 Flaschen limitiert. Er reifte die letzten 26 Monate vor seiner Abfüllung in ehemaligen französischen Hermitage-Weinfässern.  Der Geruch nach Weinfässern gepaart mit süßem Rauch (Vanille!) ist wenig überraschend direkt präsent. Der ledaigtypisch oft deutlich vorhandene Schinkenrauch ist bei diesem Whisky nicht wahrzunehmen. Etwas Getreidegeruch schwebt hingegen "in der Luft".  Interessant war, dass beim Schwenken des Glases der Rauch eher im Vordergrund war, während im "ruhigen" Glas deutlich Vanille zu riechen ist. Insgesamt sind alle Aromen gut eingebunden, der Whisky riecht harmonisch und rund. (86)
Geschmacklich erhalten wir eine Mischung aus Rauch und Weinfass, untermalt von einer leichten, spritzigen Schärfe auf der Zunge. Rote Früchte mit Weingeschmack, am besten zu beschreiben mit roten Weingummibärchen, treten hervor als die Spritzigkeit und der Rauch nachlassen. Beim zweiten oder dritten Schluck kommen cremige dunkle Aromen hinzu (dunkle Schokolade, Kakaopulver). (85)
Der Inselwhisky endet erst verhalten, dann doch wärmend und ist grade noch als lang anhaltend zu bezeichnen. (84)
Gesamtbewertung: 85 Punkte
Fazit: Den wirklich guten ersten Eindruck in der Nase kann der Ledaig leider nicht in Geschmack und Abgang bestätigen. Trotz gutem Preis-Leistungsverhältnis fehlt irgendwie der letzte Kick.
(Paul, Svenson, 2018)

 

 

Ledaig Cask Strength 2004-2017

(Region: Isle of Mull  / Gordon & MacPhail / 56,6 Vol/%)

Der getorfte Tobermory ist eine Vermählung der beiden First Fill Sherry Fässer Nr. 16600504 und 16600505. Vollgolden im Glas und direkt typisch Ledaig-rauchig (Schinken) in der Nase, ohne zu dominant zu wirken. Dies wird vom Duft nach Zitrusfrüchten begleitet. Ein paar Tropfen Wasser lassen den fassstarken Whisky regelrecht aufblühen! Der Geruch nach eingelegten dunklen Früchten erinnert an einen Rumtopf. Leichte Waldfrüchte, vor allem Brombeeren, kommen hinzu. Der Geruch nach Zitrusfrüchten ist jetzt nicht mehr präsent. Im Hintergrund begleitet der Rauch die ganze Zeit die schönen, dunklen Aromen. (87)                    
Geschmacklich bleibt der Whisky im positiven Sinne auf der dunklen Seite. Dunkle Früchte, Kakao, Schokolade, Rauch und sehr rund. Stellt euch ein Schokomuß mit hohem Kakaoanteil und reifen Brombeeren vor, garniert mit einem Schuss Zitrus und harmonisch umgeben von Rauch. (89)
Der Abgang ist lang anhaltend und wärmend. Man merkt die Fassstärke, aber er bleibt auch schokoladig-cremig und rauchig-holzig-trocken. (88,5)
Gesamtbewertung: 88 Punkte
Fazit: Eine sehr gelungene Sherry-Rauch-Kombination, nicht nur für kalte Wintertage.
(Paul, Svenson, 2017)

 

 

Ledaig Spirit & Cask 9 years

(Region: Isle of Mull / Whiskymax / 48 %)
Der Ledaig ist relativ blass im Glas, seine Farbe erinnert an Weißwein.
Hält man seine Nase an das Glas, springen Noten von Eiche, Vanille und ein angenehmer dezenter Rauch gepaart mit einem Stich Weißwein in diese. Nach einiger Zeit auch Früchte und frisches Gras bemerkbar. Ein wenig Honig und Leder ist auch zu riechen. Alles in allem ein angenehmer milder und frischer Duft mit einer süßen aber nicht zu starken und überlagernden Rauchnote. (82)
Beim Probieren spürt man sofort eine verlockende Süße mit torfigem Rauch in Kombination mit Vanille und einer angenehmen Malzigkeit. Im Nachklang kommt würziger Pfeffer und eine anhaltende rauchige Süße zum Vorschein. Alles in Allem ein interessanter runder Whisky mit einer angenehmen süß-rauchigen Note, welche die restlichen Aromen vollständig zur Entfaltung kommen lässt. (85)
Der Abgang ist mittellang und erzeugt ein wohliges Gefühl in Magen. (86)
Gesamtbewertung: 83,5 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 84%
(Paul, 2014)
 

 

Linkwood 2000 14 years (MoS)

(Region: Speyside / Malts of Scotland / 55,8 Vol/%)
In der Nase dominieren sofort sehr blumige, fruchtige Noten gepaart mit dem Geruch nach Heu. Der hohe Alkoholgehalt des im Refill Sherry Fass gelagerten Whiskys ist spürbar. Etwas später sind Maische, Cerealien / Haferflocken auszumachen. Durch Zugabe von Wasser treten die Cerealien etwas stärker in den Vordergrund. (79)
Geschmacklich ist der hohe Alkohol sofort präsent, läßt aber schnell süße Früchte (Mango!) gepaart mit Zitrusaromen (Zitrone) sich im Mund ausbreiten. Durch Zugabe von ein paar Tropfen Wasser wird der Geschmack nach süßem Kaugummi freigesetzt. Insgesamt geschmacklich exotischer und überzeugender als bei der Geruchsbewertung. (86)
Der Linkwood zeichnet sich durch ein lang anhaltendes Finish (weniger in Hals/Speiseröhre, mehr am Gaumen) aus. Nachdem der Alkohol in den Hintergrund tritt, verbleibt deutlich Zitrone am Gaumen. Durchaus ein leckerer Dram, der nach recht unspektakulärem Anfang durch starke Steigerung durchaus zu überzeugen wusste. (84,5)
Gesamtbewertung: 83 Punkte
Wiederkaufwahrscheinlichkeit: 50%
(Paul, Svenson, 2015)