Willkommen bei Whiskydream.de!

 

Hier findet Ihr Bewertungen von Whiskys verschiedenster Destillerien und unabhängiger Abfüller.

Unter Kurzbewertungen findet Ihr alle von WHISKYDREAM durchgeführten Tastings mit Bewertungen (0-100 Punkte), fast immer mit Bild des Whiskys.

Bei Tastings A-Z gibt es ausführliche Beschreibungen der verkosteten Whiskys in alphabetischer Reihenfolge.

Der Punkt Bewertungsbogen zeigt Euch unser Grundgerüst für die Durchführung von Whiskybewertungen.

Bei Fotoreports erhaltet ihr Einblicke in Besuche auf Whiskymessen und bei Brennereien.

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Viel Spaß jetzt auf unserer Seite wünschen Euch Lui, Paul und Svenson von WHISKYDREAM.

 

 

 

News

 

08/2024: www.instagram.com/whiskydream_de/

07/2024: Schottlandtour durch Lowlands, Speyside, Highlands inklusive Youtube - Projekt /TikTok/Instagram

06/2024 Tastingnews Mortlach 10y. 2014 / Tullibardine 2007 Bordeaux Red Wine Cask / Benromach 15 / Spey Fumare CS Batch #4

05/2024 Tastingnews: Linkwood 20y. / Dailuaine 2009 Marsala Finish / Deanston 10y. Bordeaux Red Wine Cask Finish

Tastingnews

 

Spey Fumare Cask Strength, Batch #4

(Region: Speyside / OA / 58 Vol/%)

Helle Weißweinfarbe, im Geruch duftendes Gras/Heu gepaart mit dezentem Rauchgeruch eines Lagerfeuers. Später kommen noch Holznoten hinzu. (83)
Der Whisky schmeckt nach süßem Fruchtkompott (Birne) und frischen Holz (84)
Der Abgang istmittellang bis lang und sehr trocken mit süßen Holznoten und schön eingebundenem Rauch. (83)
Gesamtbewertung: 83 Punkte
Fazit: Ein schöner Dram für alle Gelegenheiten, macht Lust auf mehr...
(Paul)

 

 

Benromach 15y.

(Region: Speyside / OA / 43 Vol/%)

Farbe: volles Gold. Im Geruch dumpf-holzig (keine bittere Holznote, eher rund), dahinter leichter Rauch und etwas Süße (Vanille), dann leicht grasig mit Aromen von Zitrusfrüchten (vor allem Orange). (83)
Geschmacklich direkt cremig und fruchtig (Aprikose und Orange), fast wie cremiges Fruchtmus mit einer Prise Vanille. Dazu kommen Aromen von Holz und Pfeffer und etwas Toastiges/Rauch. Im Geschmack recht facettenreich, nach und nach eröffnen sich die Aromen. Eher sanfte Aromatik, ein gemütlicher Whisky. (85)
Im Abgang mittellang leicht prickelnd, pfeffrig-fruchtig, etwas Eichenholz. Im Mund bleiben die Aromen relativ lange präsent. (85)
Gesamtbewertung: 84 Punkte
Fazit: Ein Whisky zum Erkunden: im Geruch (etwas zu) subtil, im Geschmack facettenreich und ein passendes Finish dazu. Am besten einen dreifachen einschenken und dann auf Erkundungsreise gehen...
(Svenson)

 

 

Tullibardine 10y. Bordeaux Red Wine Cask 2007-2017

(Region: Highlands / Malts of Scotland / 64,1 Vol/%)

Fass Nr. 17038 der Tullibardine Destillerie ist ein Ex-Bordeaux Rotweinfass und wurde von Malts of Scotland 2017 abgefüllt. Farblich heller Bernstein mit leichtem Rotstich. In der Nase direkt stechend alkoholisch (hat ja auch über 64 vol%...), dann Kakao/Schokolade und Mon Cherie-Kirsche. Ohne Wasserzugabe bleibt der Whisky konstant stechend im Geruch. Durch Zugabe von 4-5 Tropfen Wasser verfliegt dieser stechende Geruch und das Aroma von Süßkirsche tritt in den Vordergrund. (80)
Mit der für uns bei diesem Whisky notwendigen Zugabe von ein wenig Wasser schmeckt der Tullibardine nach dunkler Schokolade mit Süßkirschen. Auf der Zunge brennt er trotz Wasserzugabe sehr lange. Nach etwas Zeit wird der Geschmack cremig-schokoladiger mit Kakaonoten (typisch Rotweinfasslagerung). Beim Herunterschlucken hat er leider etwas seifiges (Shampoo). (81)
Im Finish kribbelt der Whisky lange auf der Zunge. Ein wärmender, leicht fruchtiger Abgang. (83)
Gesamtbewertung: 81 Punkte
Fazit: Kein einfacher Whisky, auf den ersten Blick nicht ganz unser Geschmack...
(Paul, Svenson)

 

 

Mortlach 10y. Bolgheri Red Wine Casks 2014-2024

(Region: Speyside / Signatory / 48,2 Vol/%)

In rötlichem Kupfer erstrahlt der nicht gefärbte und nicht kühlgefilterte Mortlach im Glas. Er wurde als Signatory Vintage Small Batch Edition #6 abgefüllt und reifte 10 Jahre in ehemaligen Rotweinfässern aus der Toskana. Man riecht direkt Weinaromen und Beerenfrüchte, der Alkohol ist gut eingebunden. Im Hintergrund kommt jetzt ein Mix aus Heu und getrockneten Kräutern dazu, am ehesten in Richtung gemäht-getrocknete Almwiese. Dazu noch etwas Kakaomasse, etwas Nussaroma sowie ganz dezent Malzbonbon.(84)
Im Mund breitet sich der Mortlach ölig, fruchtig und pfeffrig aus mit Süße (Honig und Schokolade) und Weinaroma (aber nicht dominant). Beim zweiten Schluck kommt der Geschmack nach Holz und etwas Leder hinzu. Insgesamt mittelschwer, für 10 Jahre relativ komplex. (87)
Das Finish ist grundsätzlich mittellang mit Noten von pfeffriger Eiche und wärmend im Abgang. Recht lange bleibt ein schokoladig-schmelzig-öliger Nachhall. (86)
Gesamtbewertung: 86 Punkte
Fazit: Mortlach mit reiner Weinfasslagerung - wer Rotweinfinsh oder in rotweinfassgelagerte Whiskys mag, für den lohnt sich ein Versuch. Für den Preis fast ein Schnäppchen...
(Svenson)

 

 

Deanston 10y. Bordeaux Red Wine Cask Finish

(Region: Highlands / OA / 46,3 Vol/%)

Kupferfarben im Glas, im Geruch süße rote Früchte/Beeren und etwas Schokolade sowie dezent Eichenholz. Nach etwas Zeit deutlich Honig. (83)
Geschmacklich dominieren süße, dunkelrote Beeren und Früchte! Am Rande etwas pfeffrig-holzig. Im Hintergrund Rotweinaromen, leicht alkoholisch. (83)
Im mittellangen bis langen Abgang sind Eichenholznoten (leichte Bitterkeit), etwas Pfeffer und dunkle Schokolade hervorzuheben. (84)
Gesamtbewertung: 83 Punkte
Fazit: Ein Whisky sowohl für den Sommerabend auf der Terrasse als auch im Winter vor dem Kamin...
(Svenson)

 

 

Dailuaine 2009-2017 Spirit & Cask Range Cask 892

(Region: Speyside / Whiskymax / 48 Vol/%)

Der hellgoldene Whisky mit Marsala Cask Finish startet mit süßlichen, floralen (leicht grasig, Heu, Kräuter) und Getreidenoten in der Nase. Die süßlichen Aromen sind ein Mix aus Vanille, Honig und Süßwein (Marsala). Alles sehr rund - ein schöner Start. (84)
Im Mund ein Mix aus Eichenholz, Vanille, Mit etwas Süßwein und einer guten Prise Pfeffer und dezenten Kräutern. (82)
Das Finish ist kurz bis mittellang, pfeffrig, holzig, wärmend. (81)
Gesamtbewertung: 82,5 Punkte
Fazit: Gefälliger, unkomplizierter Alltagsdram. Guter Starter für einen Whiskyabend...
(Svenson)

 

Linkwood-Glenlivet 20 Jahre 2016

(Region: Speyside / Cadenhead / 55,5 Vol/%)
Die sich strohgelb im Glas präsentierende Abfüllung stammt aus der Small Batch Serie von Cadenhead und reife in einem Ex-Boubon Hogshead.

Nase: Süßes frisches Obst, duftet wie eine Frühlingswiese, wirkt sehr erfrischend, etwas alkoholischer Duft ist schön eingebunden, Holz dezent im Hintergrund. (87 p.)

Geschmack: Schärfe (pfeffrig), sehr süß, ein bisschen Birne, sehr viel Vanille, das Holz ist wie schon beim Geruch dezent im Hintergrund. (88 p.)

Abgang: Eher sehr lang, ein bisschen Trockheit im Mund, im Magen und in der Speiseröhre angenehm (Süß und holzig). (90 p.)

Gesamtbewertung: 88 Punkte

Fazit: Sehr schön an einem lauen Sommerabend zu genießen. Die Balance zwischen der Vanille und dem Aroma des Holzes sowohl beim Geschmack als auch im Abgang finde ich fantastisch.

(Paul)

 
 
 

St. Kilian Distillers - Das große Tasting

(Region: Deutschland / OA)

Paul und Svenson haben mehrere Whiskys der aufstrebenden deutschen Whiskydestillerie "St. Kilian Distillers" aus Rüdenau in Franken probiert und verglichen. Wir starten mit der Terence Hill / Bud Spencer - Kollektion, den Einstiegswhiskys von St. Kilian. Über weitere Standardwhiskys geht es zu verschiedenen Signature - Abfüllungen und Whiskys aus der Heavy Metal Reihe zum Jubiläumswhisky (10 Jahre St. Kilian Distillers). Hier die Ergebnisse in Kurzform...

Terence Hill The Hero mild, 46% vol.

Hier wurde St. Kilian Whisky (Ex Rum Fässer) mit dreifach destilliertem Whiskey der Great Northern Distillery aus dem irischen Dundalk (Ex Bourbon Fässer) vermählt.

Nase: blumig-fruchtig, Getreidenoten, feine Aromen von Kräutern, leicht Honig
Geschmack: insgesamt sehr irisch-mild, Fruchtbonbons (Waldhimbeere), leichte Süße, dezente Rumfassnoten, etwas Tabak & Eiche
Abgang: Kakao-/Tabaknoten, recht kurz
Gesamtbewertung: 80 Punkte (guter Einstieg, schöner Whisky für zwischendurch)

 

Bud Spencer The Legend mild, 46% vol.

Blended Whisky aus St. Kilian Whisky (Ex Amarone Fässer) und dreifach gebranntem Irish Whiskey gereift in Ex American Bourbon Fässern aus den Beständen der Great Northern Distillery in Dundalk.

Nase: leicht intensiver als Terence Hill The Hero mild, Vanillenote, wird mit der Zeit fruchtiger und tiefer, Getreide
Geschmack: hat etwas mehr Power als TH mild, dunklere Noten, trockenes Getreide (Roggen), Amarone-Noten sind wahrnehmbar
Abgang: trocken, Eichenholz und wieder Getreide
Gesamtbewertung: 81 Punkte

 

Terence Hill The Hero rauchig, 49% vol.

Blend wie beim TH mild aus St. Kilian Whisky (Ex Rum Fässer) und dreifach destilliertem Whiskey der Great Northern Distillery aus dem irischen Dundalk (Ex Bourbon Fässer). Diesmal als rauchige Version.

Nase: leichter, angenehmer Zigarrenrauch, etwas geräucherte Schinkenschwarte mit Almkräutern
Geschmack: Rumfassaromen mit Zigarrenrauch, Asche, Süße, Ananas
Abgang: mittellang anhaltende leicht würzige Eiche
Gesamtbewertung: 83 Punkte (leicht, süß, Rauch - nicht schlecht!)

 

Bud Spencer The Legend rauchig, 49% vol.

Nase: nicht zu starker Rauch, Eukalyptus
Geschmack: rauchig - süß (Karamell)
Abgang: mittellang, angenehm rauchig, Holz
Gesamtbewertung: 82 Punkte

 

St Kilian Classic (Mild & Fruity), 46% vol.

Nase: weich, fruchtig, Kompott, Maische, angenehme Nase
Geschmack: Fruchtkompott aus gelben Früchten (Mirabelle!, Aprikose)
Abgang: leider etwas zu kurz
Gesamtbewertung: 81 Punkte (könnte etwas mehr Alkohol vertragen, aber sehr fruchtiger Whisky)

 

St Kilian Peated (Rich & Smoky), 46% vol.

Nase: dezent rauchig, Porridge
Geschmack: phenolisch-rauchig, eher Richtung Zigarrenrauch (kein Lagerfeuer), cremig, wird von Schluck zu Schluck intensiver.
Abgang: wärmend, rauchig, Eiche
Gesamtbewertung: 79 Punkte

 

St. Kilian Signature Eight, 53,8% vol.

Nase: Rauch, Vanille, fleischig, phenolisch (riecht nach Islay)
Geschmack: süßer Rauch, Lagerfeuer, etwas geräucherter Schinkenspeck
Abgang: Eichenholz, Rauch, lang anhaltend, wärmend
Gesamtbewertung: 84 Punkte (der schmeckt uns! Könnte ein Islay-Whisky sein.)
 
 

St Kilian Signature Nine, 55,3% vol.

Nase: sehr fruchtig!, Weißwein (Sauternes Fässer!),sehr süß, Vanille
Geschmack: alkoholisch, jung, mit etwas Wasser: Gewürze, cremiger
Abgang: mittellanger, schöner, trocken-voller Abgang, leicht pfeffrig
Gesamtbewertung: 84 Punkte (guter Whisky mit Sauternes-Einfluss, noch sehr jung, den möchten wir mal als 10-jährigen genießen...)

 

St. Kilian Signature Ten , 49,5% vol.

Nase: gekochtes Getreide
Geschmack: Kochbanane, Süße, Holznoten
Abgang: älteres Holz mit etwas Eukalyptus
Gesamtbewertung: 78 Punkte
 
 

St Kilian Signature Eleven, 46,2% vol.

Nase: leichte Vanillesüße, sehr leichter Rauch, schwelendes Eichenholz, etwas Gummi
Geschmack: leicht bissiger Rauch (brennendes frisches Holz), leichtes Bizzeln auf der Zunge, Williams-Birnen-Kompott
Abgang: recht kurz, leicht beißend, verbranntes Plastik, nicht angenehm
Gesamtbewertung: 69 Punkte (für uns klares Schlusslicht des Tastings)

 

St. Kilian Signature Thirteen , 53,9% vol.

Nase: fett, vollmundig, rauchig, Fruchtkompott
Geschmack: Torfrauch, Beeren, Holznoten, recht komplex
Abgang: mittellang, wärmend, Brausebizzeln, holzig
Gesamtbewertung: 85 Punkte (Klasse! Freunde rauchiger Scotch werden ihn mögen!)

 

 

Judas Priest - 50 Heavy Metal Years, 47% vol.

Nase: frisch, klar, sehr dezenter leichter Rauch, sehr zurückhaltend fruchtig
Geschmack: sehr sanfter Buchenholzrauch, leicht geräucherte Aprikode
Abgang: maximal mittellang, wärmend-rauchig
Gesamtbewertung: 77 Punkte (keine unangenehmen Noten, aber auch nichts Besonderes)

 

Grave Digger - Fields of Blood, 47% vol.

Nase: Frucht-Rauch-Süße, alles schön harmonisch eingebunden, nichts im Vordergrund, geräucherte rote Grütze
Geschmack: erst fruchtig (Fruchtbonbons: süße Waldbeeren), dann Rauch (nicht zu stark), auch im Geschmack harmonisch
Abgang: mittellang, rauchig, holzige Bitterkeit
Gesamtbewertung: 80 Punkte

 

Grave Digger - Tunes of War, 47% vol.

Nase: torfig-rauchig mit leichten auf Torf gewachsenen Kräutern und Gräsern, leichte Rotweinnote
Geschmack: würzig, süß, rauchig, Weinaromen
Abgang: trockene Eiche mit den Aromen , die auch in der Nase und beim Geschmack erkennbar sind
Gesamtbewertung: ohne Punktwertung -> ein sehr gut gelungener Whisky, leider 5 Jahre zu jung!

 

Grave Digger Special - Turf Metal Beast, 49% vol.

91ppm. in Port und Oloroso-Fässern 3,5 Jahre gereift

Nase: rund, rauchig, ölig, süßlich
Geschmack: trockener Sherry mit viel Rauch, erloschene kalte Holzkohle
Abgang: wieder trockener Sherry mit viel Rauch, mentholische Schärfe
Gesamtbewertung: ohne Punktwertung -> für 3,5 Jahre ist das ein HAMMER!! Bisher der beste St. Kilian, den wir getrunken haben.

 

"10 Years St. Kilian" Anniversary Edition, 57,7% vol.

91ppm. in ex Rye Whiskey Fässern ca. 4,5 Jahre gereift.

Nase: Rauchig!, Menthol
Geschmack: Phenol, Menthol, krass und ungewöhnlich! Deutscher Octomore...
Abgang: langer Abgang
Gesamtbewertung: ohne Punktwertung -> Volle Rauchbombe! Nicht komplex, aber das war wohl auch nicht das Ziel der Macher. Die deutsche Antwort auf Octomore.

 

Fazit: St. Kilians hat es geschafft mit kreativen Mitteln (außergewöhnliche Fassarten, kleine Fässer, Lagerung im Bunker usw) und in Schottland bewährter Technik (Brennprozess identisch schottischer Brennereien, was in Deutschland unseres Wissens nach einzigartig ist) in wenigen Jahren Whiskys herzustellen, die schottischen Whiskys das Wasser reichen können. Das war sicherlich so geplant, aber die Ergebnisse sind schon wirklich außergewöhnlich. Natürlich schmecken uns nicht alle Whiskys von St. Kilian und auf manche werden wir verzichten, aber es sind jetzt schon einige wirklich gute Whiskys und vereinzelt auch im internationalen Vergleich Spitzenwhiskys geschaffen worden (wir denken vor allem an den Grave Digger - Turf Metal Beast und den "Deutschen Octomore"). Es wird in den nächsten Jahren sehr interessant zu beobachten sein, wie es St. Kilian Distillers gelingen wird, gereiftere und komplexere Whiskys zu erstellen, ohne dass diese von den Holzaromen der kleineren Fässer dominiert werden. Wir sind auf jeden Fall gespannt und werden die weitere Entwicklung von St. Kilians verfolgen.

(Svenson & Paul)



 

 

Benriach The Sixteen (16y.),

(Region: Speyside / OA / 43 Vol/%)

Farbe: volles Gold

Der nicht kühlgefilterte Speysider trägt den Zusatz "three cask matured" aufgrund seiner Lagerung in ehemaligen Boubon-, Sherry- und Virgin Oak Fässern. Ein süßer dominanter Honiggeruch strömt direkt in die Nase. Leicht nussig mit etwas kandiertem Apfel hinterlegt von dezentem Vanilleduft. Durchaus ein gefälliger Start, wenn auch etwas unspektakulär. (83)
Geschmacklich erst eine leichte Süße verbunden mit Kräuteraromen (Küchenkräuter-Mix). Am Rande leicht fruchtig und zum Abschluss leicht malzig mit etwas Eichenholz und Nüssen. (82)
Im Abgang holzig-malzig bei (kurzer bis) mittlerer Länge. (82)
Gesamtbewertung: 82,5 Punkte
Fazit: eher ein zarter Auftritt, bei dem Süße dominiert. Ein Sommerwhisky!
(Svenson)

 

 

Ledaig Cuvee Series

(Region: Isle of Mull / Signatory Vintage)

Alle sechs Whiskys der Serie erhielten ihre Grundreifung (8-12 Jahre) in Refill Spanish Butts (also Sherryfässern). Anschließend wurden sie in unterschiedlichen Fasstypen nachgereift und in Fassstärke abgefüllt. Die Rauchnote ist eher "modern" geprägt, also nicht der von vielen Ledaigs gewohnte Räucherschinkenrauch. Die Sherry- und Fruchtnoten sind eher dezent und oft mit leicht maritimen Aromen verbunden. Man merkt, dass hier (mehrfach) wiederbefüllte Fässer verwendet wurden. Farblich warten die Whiskys weißweinfarben bis golden in den Gläsern auf ihre Bestimmung...

Ledaig Cuvee No.1 (2007-2020), 60,5% vol., Finish in Refill Port Hogsheads

Nase: Portfass ist direkt zu spüren, ohne dominant zu sein. Dazu Zitrusfrüchte und eine angenehme Süße (kein Honig, wie bei anderen Whiskys der Serie). Sehr wenig Rauch. Der hohe Alkoholgehalt schafft einen sehr klaren Geruch. Dezente Sherryaromen im Hintergrund. Empfehlung: mit wenigen Wassertropfen probieren. (82)
Geschmack: Bizzelndes Brausepulver im Rachen, wenig Rauch, dafür Aromen von Süßkirschen, Erdbeeren, leicht Brombeer sowie etwas reife Himbeeren. Recht ölig. Mit Wasser: wesentlich trockener (Eiche). (83)
Abgang: trockene Eiche (82)
Gesamtbewertung: 82 Punkte

 

Ledaig Cuvee No.2 (2011-2020), 60,6% vol., Finish in Refill Bordeaux Hogsheads

Nase: dezenter und weniger rauchig als Cuvee No.3, leichte Frucht- und Getreidenoten. Deutliche Weinaromen! Alkoholstärke ist relativ schwach spürbar (für über 60%vol.!). (78)
Geschmack: brennt auf der Zunge! Kein prägnanter Geschmack, erst im Abgang schokoladig-cremige Sherryaromen. Nach etwas Zeit kommen Weinnoten hinzu. Mit etwas Wasser: wesentlich besser! Schokocreme mit eingelegten roten Beeren und ein paar dunklen Brombeeren. Weinaromen kommen jetzt deutlicher hervor (leicht dumpf). Den Whisky langsam genießen, mit der Zeit wird er deutlich besser! (83)
Abgang: lang anhaltend, dunkles Schokomousse mit einem Glas Rotwein dazu. (84)
Gesamtbewertung: 81 Punkte

 

Ledaig Cuvee No.3 (2011-2020), 60,8% vol., Finish in Refill Burgundy Hogsheads

Nase: gezähmter Ledaig-Rauch, Heidekräuter, Honigsüße, helle Früchte (Melone, leicht exotisch werdend, Grapefruit). Sehr angenehm und auch hier trotz hohem Alkoholgehalt nicht stechend! (83)
Geschmack: ohne Wasser: kurz weiße Schokolade, dann säuerlich, brennt auf der Zunge, wenig Rauch. Mit ein paar Tropfen Wasser: immer noch alkoholisch-scharf, aber stärkere Weinaromen (Weingummis), Schokomousse aus Zartbitterschokolade, im Hintergrund strukturgebender Sherryfasseinfluss. Sehr jung und feurig! (82)
Abgang: mttellang, wärmend, leichte Bitterkeit, weinige Säure (80)
Gesamtbewertung: 82 Punkte

 

Ledaig Cuvee No.4 (2007-2020), 60,4% vol., Finish in Refill Bordeaux Hogsheads

Nase: deutlich runder als die anderen Cuvees, dezent rauchig, deutlche Noten von Sherry und Rotwein, Anflüge von Plastik, etwas getrocknete Kräuter gepaart mit einer leichten Fruchtigkeit (84)
Geschmack: ohne Wasser: Alkohol! Brennt und bizzelt auf der Zunge, Brausepulver mit Weingeschmack, ein Mix aus Beeren (Johannisbeer, Brombeer,...). Da muss Wasser dazu... Mit Wasser: bizzelt weniger, dafür fruchtiger (vor allem Waldbeeren), dunkle Schokolade, erst cremig, dann trockener werdend, bevor geräucherte Weingummis im Mund bleiben. (87)
Abgang: ist vor allem sehr lange im Mund präsent. (siehe Geschmack) (86)
Gesamtbewertung: 86 Punkte

 

Ledaig Cuvee No.5 (2011-2020), 60,7% vol., Finish in Refill Madeira Hogsheads

Nase: sehr fruchtig, leicht rauchig, dann malzig und süß (Vanille). Die Sherryfasslagerung ist weitaus weniger in der Nase als das Madeirafass-Finish. Dazu leichte Kräuteraromen, Heublumen! Ein guter Beginn, in der Nase nicht alkoholisch stechend. (84)
Geschmack: ohne Wasser oder mit wenig Wasser gefiel er am Besten. Leichtes bis mittleres Brennen auf der Zunge (kein Pfeffer oder Chili), leicht maritim, medizinisch. Wechsel zwischen floralen Aromen und schmelzender Eiche, dann doch etwas Chili. Anschließend trockener werdend, leicht cremig, Chilischokolade. Florale Aromen (Heublumen) bleiben. (85)
Abgang: leicht feuriger Abgang, von trockenem Eichenholz dominiert (83)
Gesamtbewertung: 84 Punkte

 

Ledaig Cuvee No.6 (2011-2020), 60,9% vol., Finish in Refill Cotes de Provence Hogsheads

Nase: etwas dumpfer als Cuvee No.5, wieder recht zahmer Rauch (für Ledaig-Verhältnisse), etwas alkoholisch. Eher zurückhaltend, zart aromatisch, leicht Lavendelhonig, man steht auf einer Heuwiese und riecht ein entferntes Lavendelfeld. Trockenblumen, Süße. Sherry- und Rotweinaromen habe ich gerochen. (82)
Geschmack: Heu, dann leichtes Brennen (schwächer als bei den meisten anderen Cuvees der Serie), nur ganz wenig Brausepulver oder Chili. Es schmeckt nach Heuwiese in der Provence. Dann leicht malzig und Eiche. (80)
Abgang: Wie im Geschmack auch im Abgang recht unspektakulär, trockene Eiche und ein alkoholisch-wärmendes Gefühl. (80)
Gesamtbewertung: 81 Punkte

 

Fazit: Die Cuvees zeigen eine zarte Aromatik, die von leichtem bis mittelstarkem Rauch getragen wird. Der hohe Alkoholgehalt wirkt hier in den seltensten Fällen als zu extrem und ist natürlich jederzeit durch Wasserzugabe reduzierbar. Cuvee No.4 ist mein Favorit, da es sich sehr fein/elegant, aber auch komplex präsentiert und durch eine schöne Fruchtigkeit besticht. Dem folgt Cuvee No. 5, ein trotz Jugend sehr gefälliger harmonischer Whisky. Cuvee No.2 ist ein anfangs verschlossener Whisky, der in der Nase eher uninteressant ist, aber der geschmacklich mit der Zeit und der Zugabe von Wasser eine schöne Aromatik entfaltet. Die Reihe ist brandneu auf dem Markt und kann über Kirsch Import bezogen werden.

(Svenson)